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Dr. phil. Günter Amendt

1939-2011

Buchautor und Sozialwissenschaftler

geboren am 8. Juni 1939 in Frankfurt am Main


Günter Amendt wurde kurz vor dem Ausbruch des 2.Weltkriegs geboren. Auf dem 2. Bildungsweg studierte er in den 5oer Jahren Germanistik, Soziologie und Psychologie in Hessen. Von 1964 bis 1966 besuchte er die Universität in Berkeley, Kalifornien. Nachdem er aus den Staaten zurückgekehrt war, wurde er politisch aktiv, unter anderem auch in der damals neu gegründeten Deutschen Kommunistischen Partei. Kurz zuvor war er in der Studentenbewegung SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund). Nach dem Attentat auf Rudi Dutschke (am 11. April 1968) war er Organisator der Anti-Springer-Demonstrationen und wurde gemeinsam mit anderen Aktivisten des Landfriedensbruchs angeklagt und 1973 zu einer Geldstrafe von 30.000 (damals noch DM) verurteilt.

In den sechziger und siebziger Jahren galt Günter Amendt landesweit als Vorkämpfer für einen entspannten Umgang mit der Sexualität zwischen den Geschlechtern. In den Siebzigern war sein überaus erfolgreiches Buch Sex Front (1971) für viele junge Menschen wegweisend und machte ihn zu einer prominenten Persönlichkeit. Darin nahm er die spießigen Anstandsregeln und Vorurteile unter die Lupe und gab Ratschläge, die dem modernen Bürger beim Ausleben seine sexuellen Sehn-süchte behilflich waren. Günter Amendt outete sich selber, der Homosexualität zugeneigt zu sein.

In der Zeit nach seinen Forschungen auf dem Gebiet der Sexualpolitik und -wissenschaft kämpfte Günter Amendt gegen die heuchlerische Drogenpolitik. Er veröffentlichte mehrere Bücher über die sozialen und politischen Hintergründe im Umgang mit psychoaktiven Substanzen. Dabei vertrat er die Meinung, dass die »Keine Macht den Drogen«-Politik nicht funktioniere und nur eine ausreichende Aufklärung die einzig richtige Lösung ist. Er wusste genau, wovon er sprach, denn schließ-lich hatte er fast alle Substanzen nach eigener Aussage selber getestet.

Zwei seiner Zitate machen dies deutlich: big bud

»Die Anti-Drogenpropaganda das Staates und der von ihm beauftragten Agenturen folgt immer einem einheitlichen Muster. Die je-weils aktuelle Substanz ist immer Todesdroge Nummer 1 und gefährlicher als alles andere, was bis dahin im Umlauf war. Es geht um Abschreckung und nicht um Aufklärung. Maßlose Übertreibungen, absurde Horror-meldungen sind fester Bestanteil dieser Stra-tegie. Cannabis, Heroin, Kokain oder LSD ... its all the same. Schon die Pamphlete gegen den Genuss von Tabak, Tee und Kaffee zu Beginn des bürgerlichen Zeitalters waren nach diesem Muster verfasst. Andererseits ist der Konsum jeder dieser Substanzen mit Risiken verbunden. Die jeweiligen Risiken zu benen-nen und Vorschläge zu unterbreiten, wie man sie vermeiden kann, ohne dabei wie selbst-verständlich gleich auf Verbote zurückzugrei-fen, ist Voraussetzung für einen vernünftigen Umgang mit Drogen.« Zitat aus einem Vortrag »Die Dä-monisierung des LSD« auf dem LSD-Symposium zum hundertsten Geburtstag von Albert Hofmann. https://www.youtube.com/ watch?v=UAGrQYzWXP4

»Ich bin der Meinung, dass die Art, wie in dieser Gesellschaft mit Cannabis umgegangen wird, absolut irrational ist. Ich hoffe, dass ich noch zu meinem Lebzeiten erleben kann, dass man vernünftiger mit Hanf umgeht. Das heißt, dass man Hanf legalisiert, sowohl den Anbau, wie den Vertrieb, den Verkauf und den Konsum. Ich halte Hanf für die harmloseste psychoaktive Droge und dafür, dass sie eine Droge der Verlangsamung ist. In einer Zeit, wo alles sich beschleunigt, un-terstütze ich alles, was das Leben verlang-samt. Deshalb bin ich ein Freund von Hanf, Cannabis, Marijuana, Haschisch, THC." Zitat aus einem Interview im Schanzenpark auf dem Hamburger Hanffest 2000 http://www.youtu be.com /watch?v=uYwLZCL6LAMeatu re=related

Günther Amendt war ein großer Bob-DylanFan und auf dessen Deutschlandtour sein Tourbegleiter. Er veröffentlichte ebenfalls mehrere Bücher über Dylan. cannabis verbot

12. März 2011. Am späten Samstagnachmittag rast im Hamburger Stadtteil Eppendorf ein Autofahrer in eine Menschengruppe, die an einer Fußgängerampel wartet ... vier Menschen kommen ums Leben, darunter auch Günter Amendt! Entsetzlich und unfassbar. Wir trauern um ihn und um die anderen Verstorbenen und wünschen den Hinterbliebenen Kraft und Zuversicht.

Folgende Bücher veröffentliche Günter Amendt u. a.:

- Kinderkreuzzug oder beginnt die Revolution an den Schulen?

1968, ISBN 3-499-11153-5

- Sucht, Profit, Sucht. Politische Ökonomie des Drogenhandels.

1972, ISBN 3-499-18777-9

- Haschisch und Sexualität. Eine empirische Untersuchung über

die Sexualität Jugendlicher in der Drogensubkultur.1474,

ISBN 3-432-01836-3

- Der große weiße Bluff. Die Drogenpolitik der USA.

Eine Reportage.1987, ISBN 3-922144-65-9

- The Never Ending Tour. Günter Amendt über Bob Dylan.1991,

ISBN 3-89458-104-2

- Die Droge — Der Staat — Der Tod. Auf dem Weg in die

Drogengesellschaft. 1592, ISBN 3-499-19942-4

- XTC. Ecstasy und Co. Alles über Partydrogen. 1997,

ISBN 3-499-60425-6

- Back to the Sixties. Bob Dylan zum Sechzigsten. 2001,

ISBN 3-89458-199-9

- No Drugs — no Future. Drogen im Zeitalter der Globalisierung.

2003, ISBN 3-203-75013-9

- Die Legende vom LSD. 2008, ISBN 978-3-86150-862-5